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Schweiz: Eine XXL-Touristengruppe bricht alle Rekorde - Handelsblatt

Weltgeschichte

Ein Kosmetikfirma hat insgesamt 12.000 Chinesen auf eine Führung durch Luzern eingeladen.

(Foto:& Reuters)

Besuch sind sie in Luzern gewohnt, aber diesmal sprengt das Ausmaß die Verhältnisse: Insgesamt 12.000 Touristen einer chinesischen Reisegruppe ziehen dieser Tage durch die malerische Stadt am Vierwaldstädtersee. Der größte Massenbesuch in der Geschichte der Schweiz lässt in der Tourismuswirtschaft die Kassen klingeln.

Der Großbesuch ist eine merkwürdige Randerscheinung der Globalisierung: Dahinter steckt der amerikanische Kosmetikkonzern Jeunesse Global, der besonders fleißige Verkäufer aus China mit einem Schweiz-Besuch belohnt. Das Unternehmen aus Florida setzt auf so genanntes Network-Marketing, bei dem Kunden weitere Kunden anwerben – und zieht mit seinen Vertriebsmethoden immer wieder Kritik auf sich.

Die Firmengründer Randy Ray und Wendy Lewis versprechen auf ihrer Homepage, die Welt mit dem Vertrieb von Hautcremes und Nahrungsergänzungsmitteln zu einem „besseren Ort“ zu machen. Nun haben sie Luzern damit zu einem ziemlich überlaufenen Ort gemacht.

Insgesamt 95 Reisebusse brachten die erste Welle der Mega-Reisegruppe an den Vierwaldstättersee. Geführt von Guides mit rot-weißen Fähnchen zogen die insgesamt 4000 Teilnehmer durch die Stadt. Das Boulevardblatt Blick widmete dem „Gruppen-Reisli“ gar einen Liveticker – und berichtete davon, wie die Chinesen bei einer Massenparty auf die Bänken steigen. Vorher gab’s „Kartoffeln mit Poulet, ein Cherry-Tomätli und einen halben grünen Spargel“.

Bei den Gästen kommt Luzern gut an: „Die Schweiz ist wirklich sehr nett, friedlich und sauber“, sagte eine chinesische Besucherin. „Wir mögen sie sehr!“. Neben dem Besuch in Luzern stehen auch Besuche in Zürich, Interlaken und auf dem Titlis auf dem sechstätigen Programm.

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Für die Schweizer Tourismusindustrie sind die Incentive-Reisen aus Asien ein wachsendes Geschäft: Im vergangenen Jahr zählte der Branchenverband Schweiz Tourismus rund 76.000 Übernachtungen durch Incentive-Reisen, das waren rund 64 Prozent mehr als im Vorjahr. Trotzdem sprengt der Großbesuch aus China den Rahmen: bislang umfasste die größte Gruppe etwa 3000 Gäste.

Während sich manche Luzerner über die verstopften Gassen beschweren, sehen andere die XXL-Visite pragmatisch. Erwartet werden Mehreinnahmen von rund vier Millionen Franken. „Das ist eine vorübergehende Erscheinung“, sagte ein Anwohner im SRF, „die verlassen uns wieder – und lassen einen Haufen Geld da liegen“.

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2019-05-24 04:46:56Z
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