Parlamentswahl in der Schweiz: SVP laut Umfragen stärkste Kraft - tagesschau.de

Bei der Nationalrats- und Ständeratswahl in der Schweiz liegt laut Umfragen die rechtskonservative SVP vorn. Kräftige Zugewinne lassen sich auch bei den grünen Parteien erkennen. Am späten Abend sollen erste Ergebnisse vorliegen.

Seit 12 Uhr haben die Wahllokale in der Schweiz geschlossen. Gewählt wurde die Zusammensetzung des Nationalrats und der kleinen Kammer, die die Kantone vertritt, der Ständerat. Mit ersten Prognosen zur Parlamentswahl wird am Nachmittag gerechnet. Letzte Ergebnisse werden gegen Mitternacht erwartet.

Das Thema Klimawandel und die Konzepte dagegen beherrschten den im Großen und Ganzen wenig aufregenden Wahlkampf. Umfragen sehen die Ökoparteien im Aufwind - die Grünen und die Grün-Liberalen. Offen ist noch, wie stark sie zulegen und ob die rechts-bürgerliche Mehrheit im Nationalrat kippt.

Ein Hinweisschild weist in Zürich den Weg zum Wahllokal. | Bildquelle: dpa

Frauenanteil auf Rekordniveau

Der nationalkonservativen Schweizerischen Volkspartei SVP wie auch der rechtsliberalen FDP wurden Verluste vorhergesagt. Dennoch dürfte die SVP, die von der AfD in Deutschland als Vorbild betrachtet wird, die wählerstärkste Partei bleiben.

Noch nie stellten sich so viele zur Wahl: Für die 200 Sitze im Nationalrat haben sich mehr als 4600 Kandidaten beworben. Der Ständerat wird mit 46 Sitzen auf Kantonsebene besetzt. Mit 40 Prozent lag auch der Anteil von Frauen, die kandidiert haben, auf einem Rekordniveau. Beobachter gehen davon aus, dass deshalb das Schweizer Parlament weiblicher wird.

Das Wahlergebnis dürfte jedoch nichts an der Zusammensetzung der Regierung ändern. Sie wird traditionell nach dem Konsensprinzip von den vier größten Parteien gebildet. Von den Wahlen gehen dennoch Impulse für die künftige Schweizer Politik aus.

80 bis 90 Prozent der Wähler gaben ihre Stimme traditionell per Briefwahl ab. Wahlberechtigt waren knapp 5,4 Millionen Bürger. Die Wahlbeteiligung lag zuletzt unter 50 Prozent.

Mit Informationen von Dietrich Karl Mäurer, ARD-Studio Zürich

Let's block ads! (Why?)